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1. Geschichte des Mittelalters - S. 16

1888 - Wiesbaden : Kunze
16 Aus der deutschen Vorzeit. Beim Eintritt der Wintersonnenwende, wo Fro sich anschickt, die belebende Sonne der Erde wieder zu nähern, wurde ihm zu Ehren das Julsest an zwölf geweihten Nächten gefeiert. Für dieses Fest war in jedem Hause ein weißer Eber als Opfertier gezogen worden, dem man die Borsten vergoldete. Am Nachmittage des Hauptfestes löschte man das Feuer in den Wohnungen aus, zog hinaus auf eine Wiese, wo ein Eichenpfahl eingeschlagen wurde, in welchen man ein neues Rad mit seiner Achse einließ, das neun Speichen hatte- Das Rad war mit Stroh umwunden und wurde von neun Jünglingen und Jungfrauen mit Stricken von Osten nach Westen, dem Laus der Sonne entsprechend, gedreht, bis sich die Achse entzündete und das Stroh entflammte. Dann steckten die Versammelten unter lautem Jubel ihre Fackeln in Brand und trugen die geheiligten Flammen in die Häuser, wo der Julblock auf dem Herde für ein neues Jahr wieder entzündet wurde. Wie Menschenmacht ans dem toten Holze die Flammen hervorzubrechen zwang, so ruft sie, nach ihrem Glauben, auch Fro aus dem Tagesgestirn wieder hervor, damit die Sonne von neuem neun Monate siegreich strahle. Über dem brennendenjulblockwurde der'geweihte Eber gebraten, mit den vergoldeten Borsten wurden die Hausgenossen beschenkt. Die rechte Hand aus das Haupt des Ebers gelegt, schwuren die Hausgenossen einander Liebe, Treue und Gehorsam, worauf das bereitete Opfertier verzehrt wurde und der Metbecher zu Ehren des Gottes kreiste. Frigg aber (Frau Holde), Odins Gemahlin, besichtigte während des Festes der zwölf Nächte im Umzuge das Hauswesen, wo sie die fleißigen Frauen und Jungfrauen segnete, während sie den lässigen allerlei Ungemach zuschickte. Die heidnischen Feste sind in christliche umgewandelt oder verdrängt worden, aber manche der mit denselben verbundenen Gebräuche haben sich im Volke bis zur Gegenwart erhalten. §. 3. Die ecjlea äampfe zmslüm Germanen ntuf Kölnern. Cimbern und Teutonen. Die ersten germanischen Völkerschaften, welche mit den Römern feindlich zusammenstießen, waren die Cimbern und Teutonen. Die Cimbern waren vom Norden Deutschlands nach dem Süden ausgewandert, um sich in Italien neue Wohnsitze zu suchen. Sie waren bis zu den Ostalpen vorgedrungen, als sie in dem heutigen Kärnten auf die Römer trafen, welche von Süden her die daselbst wohnenden Kelten unterworfen hatten. Als sie von den Römern Wegweiser nach Italien verlangten, führten diese dieselben irre, um sie zu vernichten. Die Cimbern aber rächten die Treulosigkeit, indem sie die Römer unter ihrem Konsul Papirius Carbo bei Noreja in der Nähe von Klagensurt 113 v. Chr. vollständig besiegten. Doch anstatt jetzt geradeswegs nach Süden zu ziehen, wandten sie sich der Nordseite der Alpen entlang nach Westen und fielen in Gallien ein, wo sie nacheinander vier römische Heere schlugen. Von Gallien zogen sie nach Spanien, wurden dort aber zurückgewiesen

2. Geschichte des Mittelalters - S. 41

1887 - Leipzig : Teubner
Narses. Schlacht am lactarischen Berg 553. 41 Als Belisar im I. 549 aus Italien zurückberufenes^ ward, setzte der Kaiser den Narses an seine Stelle. Dieser schlug die Goten bei Taginä in Hetrnrien in einer hartnäckigen Schlacht, in welcher der heldenmütige Totilas auf den Tod verwundet und das ganze Gotenheer zersprengt ~ wurde. Hierauf zog Narses in Rom ein, das in diesem Kriege furchtbar zu leiden hatte und aus einer Hand in die andere ging. Diesmal wurde es zum füuftenmal eingenommen. Die Goten sammelten sich wieder in Oberitalien und wählten den tapferen Tejas zu ihrem König. Er zog nach Campanien, um dem von Narses belagerten Cnmä zu Hilfe zu kommen, und wurde hier in der Nähe v-' des Vesuv am lactarischen Berge (Milchberg) durch den Mangel an Lebensmitteln zu einer Entscheidungsschlacht gezwungen (553). Auf beiden Seiten wurde mit unerhörter Tapferkeit gekämpft. Tejas focht an der Spitze der Seinen y ' zu Fuß, wie alle seine Goten, allen erkennbar und beständig von den kampflustigen Feinden bedrängt, mit Löwenmut und streckte mit seinem Speere einen nach dem andern zu Boden, während er die nach ihm geworfenen feindlichen Lanzen mit seinem Schilde auffing. Hing der Schild voll von Spießen, so reichte ihm sein Waffenträger einen andern. So hatte er schon den dritten Teil des Tages kämpfend -f-dagestanden, stets an derselben Stelle, und wieder hingen 12 Lanzen in seinem Schild; da rief er den Waffenträger, und wie er eben den Schild wechselte, traf ihn ein sausender Speer tief in die Brust, daß er sterbend niedersank. Die Römer bemächtigten sich der Leiche und steckten feinen Kopf auf einen Speer. Als das die Goten sahen, kämpften sie mit neuer Wut bis in die Nacht, während der sie unter den Waffen stehen blieben, um am folgenden Morgen >' x den Kampf zu erneuern. Und wiederum fochten sie vom Morgen bis zum Abend. Endlich am dritten Tage ließen A sie, ermattet von der langen Blutarbeit, dem Narses sagen, wenn man sie mit ihrer gesamten Habe frei abziehen lasse, so wollten sie sich andere Wohnsitze suchen, da ihnen Italien nun einmal vom Himmel nicht befchieden zu fein scheine;

3. Geschichte der Römer - S. 18

1836 - Leipzig : Baumgärtner
18 fluchen vereinigte Macht, in einer vorhistorischen Zeit die Insel Sicilien und die benachbarten kleinern Eilande von dem Festlande Italiens losge- rissen worden ist, auf welche Losreißung noch der griechische Name Rhe- gion hindeutet. Die bekanntesten jener Inseln sind: Lipara mit einem erloschenen Krater, Hiera und Strongyle mit noch thatigen Vulkanen. An der Westspitze Siciliens liegen die Aegates, die Aegadischen Inseln, wo 241 Hamilcar Barcas besiegt wurde. Melita j. Malta, einst von Phbniciern und Karthagern besetzt, war berühmt durch feine Webereien und Hündchen, welche auch die Römer schätzten (eanes Nelilenses). Iv. Die römische Zeitrechnung. Die Kenntnist der C h r o n o l o g i e oder Zeitrechnung der Römer ist für das genaue Verständnis ihrer Geschichte und bürgerlichen Lebens eben so wichtig und unerläßlich, wie die Bekanntschaft mit dem Schauplätze, auf welchem die Begebenheiten vorfielen, nothwendig ist für das Studium der Geschichte. In der frühesten Zeit bestimmten die Römer, als sie noch keine künst- lichen Zeitmesser hatten, die verschiedenen Theile des Tages und der Nacht nach dem Wachsen und Abnehmen des Lichts und der Finsterniß. Die Landleute wußten nach gewissen Hausregeln ihren Schatten mit dem Fuße abzumessen, und an umwölkten Tagen, die aber im Sommer nicht häufig kamen, waren einige Blumen, die der Sonne folgen, ihre Stunden- weiser, wie für die Nachtzeit das Krähen der Hähne. Den Tag, er mochte laug oder kurz seyn, theilten die Römer in zwölf bürgerliche Stun- den , die des Morgens anfingen. Es traf also in der in Frühlings - und Herbstgleiche die vierte Stunde mit unserer zehnten zusammen, und so fort. Am längsten Tage aber, dex in Italien fünfzehn unserer Stunden dauert, hatte eine bürgerliche Stunde die Länge von fünf Viertelstunden. Eben so theilten sie die Nacht in vier Vigilien (vigiliae), jede von gleicher Daner zu drei Stunden. Vor. Einführung der Uhren meldete in der Stadt ein Diener des Consuls den'mittag, wenn er von dem Rathhause aus die Sonne in einer bestimmten Richtung sah, eben so wurde die dritte Stunde und die neunte ausgerufen.' Erst um das Jahr 461 n. R. 293 v. Chr. brachte C. Papirius Cursor eine griechische Sonnenuhr (Onomon, Lolarium horologium) als Beute aus dem Kriege mit den Samnitern nach Rom und ließ sie öffentlich aufstellen. Da sie aber zur geogra-

4. Geschichtlicher Leitfaden für Anfänger - S. 30

1886 - Kreuznach : Voigtländer
— 30 — a. daß jeder römische Bürger (auch die Plebejer) Anteil am römischen Gemeindelande haben, keiner aber mehr als 500 Morgen desselben besitzen sollte; b. daß von jetzt an immer einer der beiden Consnln aus den Plebejern gewühlt werden sollte. Allmählich erlangten nun die Plebejer den Zugang zu allen obrigkeitlichen Stellen. Die vorzüglichsten römischen Staatsbeamten waren: 1. die Consuln; 2. die Prätoren, welche die Rechtspflege besorgten; 3. die Censoren, welche die Sittenaufsicht führten; 4. die Ädilen, welche die öffentlichen Gebäude und Spiele beaufsichtigten; 5. die Quästoren, welche die Staatskasse verwalteten; 6. die Volkstribunen, welche die Rechte der Plebejer zu schützen hatten. Eine außerordentliche Würde war die Dictatur. Der Dictator wurde in gefährlicher Zeit auf 6 Monate an die Spitze des Staates gestellt. § 26. Kriege mit den Nachbarstämmen. Die Gallier in Rom. 1. Cincinnatus und Camillus. Die Römer führten fast unaufhörlich Krieg. Zunächst mit den Nachbarstämmen der Volsker, Äqnerrc. Die letzteren besiegle der vom Pfluge zum Diktator erhobene Cincinnatus. Lange dauerten die Kämpfe gegen die mächtige Stadt Veji (in Etrurien). In einem Kriege gegen dieselbe fiel das ganze vornehme römische Geschlecht der Fabier. Endlich wurde die Stadt nach zehnjähriger Belagerung von Camillus erobert. 2. Brennus und Manlius. Bald darauf rückten von Norden her 390 Gallier unter Brennus heran, besiegten die Römer am Flüßchen Allia und verbrannten Rom mit Ausnahme des Capitols, das durch Manlius (und die Gänse) gerettet wurde. Ihr Abzug mußte von den Römern mit Gold erkauft werden. Nach einer späteren Sage soll der aus der Verbannung zurückkehrende Camillus die Gallier vertrieben haben.

5. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 16

1902 - Wolfenbüttel : Zwißler
16 Deutsche Gesch. von den lt. Zeiten bis zur Grnd. des nationalen Reiches 919. Auch die Götter sind sndhaft und mssen daher untergehen, sie fallen in einem Kampfe gegen die ungeheuern Riesen, die jedoch auch mit ihnen vernichtet werden; Sonne, Mond und Sterne strzen vom Himmel, die Erde sinkt in das alte Chaos zurck (Gtterdmmerung). Aber aus dem allgemeinen Untergange erheben sich in neuer Schnheit die guten Gott-heiten, und eine neue, bessere Welt entsteht auf den Trmmern der alten. 2. Der Kultus. Einen eigentlichen Priesterstand gab es nicht, der Hausvater war auch Hauspriester, daneben gab es Priester fr die einzel-nen Stmme. Die Gottheiten wurden nicht in Tempeln, sondern an Fls-seit, auf Bergen und in heiligen Hainen verehrt; Bilder von ihnen gab es nicht. Man opferte ihnen Frchte und Tiere, namentlich Pferde, aber auch Menschen, besonders Kriegsgefangene, Knechte oder Verbrecher. Zweiter Abschnitt. Kmpfe der Germanen mit den Rmern bis zur Vlkerwanderung. 10. Die Angriffe der Germanen auf das Rmerreich. 1. Die Kimbern und Teutonen. Die Rmer wurden zuerst mit den Germanen zur Zeit des Marius bekannt. Im Jahre 113 v. Chr. erschienen die Kimbern, die stlich der Elbe, und die Teutonen, die an der Nord-seekste gewohnt hatten, nach lngerer Wanderung in den Ostalpen, um neue Wohnsitze zu suchen. Bei Noreja (int heutigen Steiermark) schlugen sie den rmischen Konsul Papirius Carbo, zogen dann die Alpen gen Westen entlang, gingen nach Sdgallien und vernichteten dort mehrere rmische Heere. Nachdem sie einen Einfall auch nach Spanien unternommen hatten, beschlossen sie Italien anzugreifen: die Kimbern von Norden her der den Brennerpa, die Teutonen vom sdlichen Gallien der die Seealpen. Als letztere in der Rhonegegend erschienen, stellte Rom ihnen seinen besten Feldherrn, den Gaius Marius, entgegen. Dieser stellte in dem zuchtlosen rmischen Heere die Ordnung wieder her und schlug an der untern Rhone ein festes Lager auf. Er lie die Teutonen an sich vorbeiziehen, eilte ihnen dann nach und schlug sie bei Alsu Serti (Aix in der Provence) 102. Indessen waren die Kimbern der Tirol in Italien eingedrungen, wo sie den C a t n l u s hart bedrngten. Marius zog sei-nem Amtsgenossen zu Hilfe und vernichtete die Kimbern auf den rau-dischen Feldern bei Bercellii 101.

6. Alte Geschichte - S. 89

1910 - Berlin : Salle
Die älteste Geschichte; die Zeit des Königtums. 89 Kunde erhielten, ihren Feind Amulius und setzten ihren Großvater Numitor als König ein. Sie gründeten an der Stelle, wo sie ausgesetzt waren, 753 v. Chr. (nach der Zeitrechnung des Varro, eines Freundes des berühmten Redners Cicero) eine Stadt. Nachdem Rernus von Romulus bei einem Streite darüber, wer der Stadt den Namen geben sollte, erschlagen worden (vgl. Teil I S. 35) war dieser der erste König der Stadt und nannte sie nach seinem Namen Rom. Für die Gründung Roms, das an keiner sehr gesunden Stelle liegt, mögen wohl maßgebend gewesen sein die gesicherte Lage auf Hügeln, die für den Handel günstige Nähe des größten Stroms der eigentlichen Halbinsel (Handelsplatz für die Tiberstraße) und die vier Stunden weite Entfernung von der Meeresküste, die vor den Überfällen der Seeräuber schützte. Nach Gründung der neuen Stadt blieb Alba Longa noch eine geraume Zeit das Haupt Latiums, der Vorort des Latinischen Bundes, der an 30 latinische Städte zählte. Unter einer Reihe von Königen errang Rom nach und nach die Stellung einer Hauptstadt des Latinischen Bundes und breitete seine Herrschaft auch über Südetrurien aus. Dabei entwickelten sich Religionswesen und Verfassung. Das Religionswesen der Römer. Die Religion stand bei den Römern in inniger Verbindung mit dem Staate. Zunächst schlossen sie sich an die Religionsvorstellungen der verwandten italischen Stämme an. Wie schon die Sabiner und Latiner, verehrten sie die auf sie einwirkenden Naturmächte, den Jupiter als Himmelsvater und die himmlische Mutter Juno, den Gott Janus und sein weibliches Gegenbild Diana. Janus war der Hüter der Haustür und entwickelte sich aus dem Schützer der einzelnen Türe zum Vertreter des Eingangs überhaupt und damit zum Gott des Anfangs. Ihm war der Anfang des Tages und des Monats geweiht. Sein Monat „Januarius" aber, der mit dem Anfang des Zunehmens der Tage zusammenfällt, wurde später zum eigentlichen Jahresanfang erhoben. Das Hauptheiligtum des Gottes war der uralte gewölbte Torweg oder Eingang des Forums selbst (der Versammlungsplatz des Volkes für Gerichte und Märkte). Die auf beiden Seiten des Durchgangs angebrachten Türen hielt man, solange ein Heer im Felde stand, offen, weil einst der König selbst mit in Den Krieg zog und für ihn das Stadttor, wie für den Hausvater die Haustür, bis zu seiner Heimkehr offen stehen mußte. Unter dem Torbogen stand die Bildsäule des Gottes mit doppeltem, nach dem Einund Ausgang schauenden Antlitz. Aus dem Gott des Eingangs und

7. Die Geschichte des Alterthums - S. 462

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
462 Xi. Die Römer. Forum, verordnete die Schließung aller Buden, die Fristung aller Gerichtstermine, die Hemmung aller Geschäfte, und gebot den Dienstfähigen, die er alle zur Fahne schwören ließ, sich vor Sonnenuntergang auf dem Marsfelde einzufinden, gerüstet und mit Mundvorrath auf fünf Tage, dazu ein Jeder mit zwölf Schanzpfählen versehen. Mit Sonnenuntergang setzte der Zug sich in Bewegung, rasch und immer rascher, denn der Gedanke an das eingeschlossene Heer, dessen Rettung auf dem Spiele stand, da es sich schon den dritten Tag in dieser Lage befand, beflügelte eines Jeden Schritt. Um Mitternacht erreichten sie den Algidus; in der Nähe des Feindes wurde Halt, gemacht. Jetzt führte der Dictator das römische Heer in langem Zuge um das feindliche Lager herum, bis dieses ganz eingeschlossen war, und gab sofort feinen Truppen den Befehl, einen Graben auszuwerfen und die mitgebrachten Schanzpfähle einzusenken. Mit lautem Geschrei schritten die Truppen ans Werk; das Geschrei scholl über das feindliche Lager hinweg in das Lager des Confuls und verkündigte den Eingeschlossenen die Ankunft ihrer Befreier. Alsbald fiel Minucius aus feinem Lager heraus und rang bis zur Morgendämmerung mit seinen Belagerern, während das Heerdes Dictators ungestört die Umschließung vollendete. Als es Tag wurde, erblickten die Aequer den Wall, der sie umschloß, er war vollendet und un-übersteiglich. Von beiden Seiten bestürmt, ihren Untergang vor Augen, baten sie jetzt verzweiflungsvoll um ihr Leben. Es ward ihnen geschenkt, doch mit dem Befehle, alle Waffen niederzulegen und wehrlos im bloßen Unterkleide unter einem Jochgalgen abzuziehen. Die Stadt Corbio und,das beutereiche Lager der Feinde waren der Preis des Sieges; doch durften an der Beute wie am Triumphe nur die Truppen des Dictators, nicht auch diejenigen des Confuls Theil nehmen, Minucius mußte sogar abdanken. Die Geretteten überreichten dem Dictator einen goldenen Kranz und sagten ihm bei seinem Abzüge als ihrem Patronus Lebewohl. Der Tag des Triumphs war ein Festtag für das ganze Volk. Vor jedem Haufe standen Tische gedeckt, an denen die einziehenden Truppen sich labten. Solche Festlust hatte Rom noch nie gesehen. Am 16. Tage nach seiner Ernennung legte Cincinnatus die Dictatur nieder. So die Sage, wie sie sich am treuesten bei Livius erzählt findet. Daß sie nur Sage, nur Volksdichtung ist, stellt sich sogleich heraus, wenn man ihre einzelnen Angaben ins Auge faßt. Das römische Heer soll mit Sonnenuntergang von Rom ausgezogen, um Mitternacht auf dem 8 Stunden entfernten Algidus angekommen sein, während jeder Fußknecht außer seinen Waffen, seinem Mundvorrath und seinem Gepäck noch zwölf Schanzpfähle zu tragen hatte, — ohnehin eine unerträgliche Bürde für Truppen eines allgemeinen Aufgebots, da selbst den abgehärteten Legionssoldaten der spätern Zeit nur drei bis vier, höchstens sieben solcher Pfähle zugemuthet wurden. Noch mehr: dieses überbürdete, durch einen langen und beschwerlichen Nacht-

8. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 48

1892 - Breslau : Hirt
48 Das Altertum. Bergabhange begünstigen Viehzucht, Acker- und Weinbau. Am srucht-bargen war die Ta-bene des Vo und die den Busen »Z fiel umziehende und mit allen Reizen geschmückte Ebene von Kampanien. b. Die Bewohnn Italiens bestanden aus verschiedenen Völker-Ä ; worden wohnten Gallier oder Kelten, im Süden meistenteils Griechen, die Mitte war von den eigentlich italischen Völkern, den Latinern, Sabinern, Etruskern u. a. eingenommen die df- "°h"°rwandt waren, wahrscheinlich mit ihnen zugleich die Urheimat in Asien verlassen und längere Zeit mit ihnen zusammen -ym. — 2,b?r-Berbindung der Latiner und Sabiner ging das Volk der Rom^ hervor. ------------------" a y c. Die Götterlehre der Römer ist der griechischen sehr ähnlich-nur wemge Gottheiten, wie Janus, waren ihen'nümlu Grohe Verehrung genoß Vesta (Hesüa), die Göttiu des Herdfeuers.' Ihre ^estermnen, die sechs Vestalinnen, standen in hoher Achtung. Wer sie beleidigte, mußte sterben, kein Mann durfte ihre Wohnung betreten; bet den Spielen erhielten sie einen Ehrensitz, selbst der Konsul wich ihnen auf der Straße ehrfurchtsvoll aus; wenn sie aber zufällig einem zum Tode Verurteilten auf seinem letzten Gange begegneten, wurde er begnadigt. Eine Vestalin, die das Gelübde der Keuschheit. brach wurde öffentlich ausgepeitscht und dann lebendig begraben. .-An der Spitze der römischen Priester stand der Ober- I (P°ntlfex maximus), der den gesamten Götterdienst zu überwachen ha t-. Die den Göttern dargebrachten Opfergaben hi standen m Fruchten, Mehl, Milch. Honig, Wein und Ti-r-u; letzter-mußten fehlerfrei fein und wurden bekränzt. Jedes Hans hatte feine j ™eij @chutzgötter, deren Bilder auf dem Herde standen; bei leder Mahlzeit wurde ihnen ein Teil der Speisen und des Weines gespendet Der Betende richtete sein Gesicht gen Osten und hob stehend die Hände empor. Die Römer begannen im Staate wie in der Familie kem wichtiges Werk, ohne zuvor den Willen der Götter zu erforschen. Orm goß es in Italien nicht; aber aus dem Fluge der Vogel, dem Blitze, dem Fressen heiler Hühner und den Eingeweiden der Opsertiere suchte man den Willen der Götter m erforschen. 0 Um den Himmel zu beobachten, setzte sich der Priester um Mitternacht bei llarer Lust an einen freien Ort, teilte durch zwei einander schneidende g^ade Lmren den Himmel in vier Felder, grenzte den für seine Beobachtung bestimmten heiligen Raum ab, setzte sich mitten in demselben nieder und erwartete mit verhülltem Haupte die Zeichen der Götter. Die von Osten und Suden kommenden Blitze galten als günstige, die übrigen als Unglück-b ^^ende. Bet der Beobachtung der Vögel kam es bei einigen daraus an, dp sie hoch oder niedrig flogen, von welcher Seite sie kamen, bei anderen, was für Stimmen sie abgaben. Statt dieser Vogelschau führte man später die Zeichendeutung aus dem Fressen heiliger Hühner ein; wollten diese nickt

9. Bd. 1 - S. 43

1837 - Stuttgart : Scheible
43 Volk noch eine Geldstrafe') hinzufügte, die der alte Ho- racier bezahlte. Zwei Jahre nach ihrer Unterwerfung unter die rö- mische Herrschaft suchten die Albaner ihren Eid zu bre- chen 2). Sie bewogen 3) die Einwohner von Veji und Fidenä, zwei benachbarten, unabhängigen Städten, die Römer zu bekriegen4), mit dem Versprechens, ihnen die nöthige Hilfe zu leisten °). Der Krieg ward alsbald erklärt, und da die Albaner noch keine feindseligen Ab- sichten gegen Roin an den Tag gelegt hatten I, sahen sie, nach den letzten Verträgen^), sich genöthigt, ihre Truppen mit Tullns Heere zu vereinigen. Mitten im Kampfe aber verließen sie ihre Bundesgenossen. Bei diesem Anblick ergreift Schrecken und Verwirrung das römische Heer^), das jetzt zu wanken") beginnt. Tullns durcheilt die Reihen der Krieger, und ermuthigt") sie nur dadurch, daß er sie überredet, die Bewegung der Albaner geschehe auf seinen Befehl'2); sie greifen nun mit erneuerter Tapferkeit an, und schlagen") die Feinde. Melius Suffetius, der dem Kainpfe ruhig zugesehen hatte"), kam bald, den Römern seine Glückwünsche dar- zubringen "). Der König unterdrückte ") seinen Un- worden war, und den Namen: „Balken der Schwe- ster" erhielt. Das Jech, unter welchem die besiegten Soldaten durchgingen, bestand aus zwei senkrecht in die Erde gesteckten Speeren, über welche oben in waagerech- ter Richtung ein dritter Speer gelegt wurde. * 12 1) amende 2) violer 3) engager à \) faire la guerre à qqn. 5) promettre (part, prés.) 6) fournir des secours 7) manifester 8) convention 9) ¿y Übers. : verwirrt slch (»« trouble) das erschrockene romische Heer 10) plier Ii) rassurer 12) die Bewegung . . . Besehl, que le mouvement des Al- bains est une manoeuvre qu’il a ordonnée 13) mettre en dé- route 14) ruhig zusehen, rester tranquille spectateur 15) seine « . . darbringen, feliciter l6) dissimuler.

10. Bd. 1 - S. 125

1837 - Stuttgart : Scheible
125 gen, welche wir so häufig in dieser Periode der römischen Geschichte antreffen*), so oft2) nicht kleine, äußere Kriege dazu kommen'), um denselben ein Ende zu machen*); denn man erblickt^) hier dieselbe Reihe von Begebenhei- ten, wie bei den Unruhen in Folge der Schulden, und die nämliche Versahrungsweise* * * 6 * 8 *) von Seiten des Sena- tes. Sobald nämlich ein Aufstand im Volke auszubre- chen drohte, trieb 8) man es, um es davon abzulenken8), zu einein Kriegszuge10) gegen ein Nachbarvolk. . Die durch das Ackergesetz verursachten Unruhen be- schäftigten die Römer ununterbrochen während 24 Jah- ren"), d. h. seit 484 bis 460 v. Chr. Geb. Während dieser langen Zeit") sah inan die Vejenter, die Aequier, die Volsker in fortwährenden Kämpfen ihre Unabhängig- keit vertheidigen, oder die in Rom ausgebrochenen Un- ruhen benutzen, um den durch Parteigeist ") geschwächten Staat anzugreifen. Im Jahre 482 griffen die Etrusker, die seit Por- senna auf Roms Unterwerfung") Verzicht geleistet") zu haben schienen, wieder zu den Waffen, um eine Macht zu vermindern, welche täglich zunahm. Die Consuln Manlius und sein Bruder Marcius Fabius, trafen") sie in der Nähe von Veji. Die Römer, unzufrieden mit dem Senate, der sich so wenig um sein gegebenes Wort kümmerte"), waren zwar nicht zum Kampfe geneigt, 1) zu übers. : welche diese Période der rc. erfüllen (rem- plir) 2) fo oft, toutes les fois que 3) dazu kvmmen, survenir 4) etw. ein En de machen , mettre fin à qqch. 5) apercevoir 6) tactique 7) éclater 8) entraîner à qqch. 9) Jenld. V0n etw. ablenken, distraire qqn. de qqch. 10) expédition 11) Iinunter- brochen . . . Jahren, pendant 24 uns de suite 12) Wührend... Zeit, dans ce long intervalle 13) esprit de parti 14) aufroms Unterwerfung, à soumettre Home 15) auf etw. Verzicht lei- sten, renoncer à qqch. 16) rencontrer qqn. 17) stch Um etw. kümmern, s'inquiéter de qqch. vd. songer à qqch.*^
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